Die mittelalterliche Innenstadt Bad Münstereifel für Bewohner und Besucher lebenswerter zu machen, ist schon lange ein Ziel der Politik und steht im Einklang mit dem bundesweiten Ziel, in den Innenstädten den Fußgängern Vorrang zu gewähren. Der Wiederaufbau der Kernstadt nach der Flut bietet hierzu eine einmalige Chance. Wir Liberale möchten die Chance nutzen und haben daher mit großer Mehrheit des Stadtrates dem von Fachleuten unter Beteiligung der Bürger entwickelten Verkehrskonzept zugestimmt. Wir sind überzeugt, dass das neue Verkehrskonzept die Attraktivität der Kernstadt deutlich steigern wird, ohne dass die Anwohner mehr als bisher beeinträchtigt werden. Wie bei allem Neuen wird die Praxis zeigen, ob und wo eventuell noch nachgebessert werden muss. Deshalb wollen wir das Konzept nach 1 – 2 Jahren auf den Prüfstand stellen und eventuelle Fehlentwicklungen korrigieren. Bis dahin sollte das Konzept aber die Chance erhalten, sich zu bewähren. Blockaden zum jetzigen Zeitpunkt würden eine bürgergerechte Stadtentwicklung verhindern und sollten daher unterbleiben.
Erinnern wir uns: Als der Stadtrat im Februar 1960 mit einer knappen Mehrheit den Bau der östlichen Umgehungsstraße beschlossen hatte, hatte man bei Erörterungsterminen im Dezember 1960 den Eindruck, eine Mehrheit der Bürger sei gegen die Umgehungsstraße. Glücklicherweise blieb der Stadtrat bei seiner Entscheidung. Als im Dezember 1968 die Straße dem Verkehr freigegeben wurde, erkannten auch zunächst kritische Bürger, wie gut es der Stadt getan hat, die bis dahin durch die Stadt verlaufende B51 auf die Umgehungsstraße zu verlagern. Heutzutage würde niemand auf die Idee kommen, diese Entscheidung rückgängig machen zu wollen. Auf eine ähnlich wünschenswerte Entwicklung hoffen wir auch bei der Einführung des neuen Verkehrskonzeptes.